Kategorie: Calvados

Seinen Anfang nimmt die Geschichte des Calvados in der Normandie. Das milde Klima dieser Region führte dazu, dass hier mehr Äpfel angepflanzt wurden, als irgendwo sonst in Frankreich. Infolgedessen stellte sich für die Bewohner der Normandie die Frage: wie konservieren wir am besten unsere vielen Äpfel? Die Verwandlung des Apfels in ein Getränk schien die einzige Lösung für seine Konservierung. Heute gibt es etwa 300 Produzenten, die aus den Früchten von ca. 3 Mio. Bäumen (230 Apfel- und 139 Birnensorten) die 500-jährige Tradition der Calvados-Herstellung fortführen. Es gibt insgesamt drei Appellationen: Calvados AOC, Calvados Pays d’Age AOC sowie Calvados Domfrontais AOC (hier beträgt der Anteil an Birnenmost im Cidre mindestens 30%).
Die Mostäpfel (süß, bittersüß, bitter und sauer) werden von Mitte September bis Mitte Dezember geerntet. Anders als Tafeläpfel sind die Früchte für den Cidre klein und sehr tanninhaltig. Im Most kommt es vor allem auf Gerbstoffe und Säure an. Laut Gesetz muss Cidre aus der natürlichen Gärung der Früchte entstehen (d.h. ohne extra zugesetzte Säure, Zucker usw.). Calvados ist die einzige Appellation, die zwei verschiedene Methoden des Destillierens zulässt: das kontinuierliche Verfahren sowie das Nachlaufverfahren (mit zweimaligen Brennvorgang). Anschließend reift der Calvados in Holzfässern. Am Ende ihrer Reifezeit angekommen, werden Calvados unterschiedlicher Jahrgänge, Ernten und Herkunftsgebiete gemischt und zu einem finalen Calvados verblendet. Auf diese Weise erhält der Calvados ein reichhaltiges und komplexes Bukett.